Eine häufige Erkrankung bei Kindern ist eine krankhafte Vergrößerung der Rachenmandel (Polypen im Nasenrachenraum) sowie eine starke Vergrößerung der  Gaumenmandeln (kindliche Tonsillenhyperplasie). Die Vergrößerung der Rachenmandel führt dazu, dass die Kinder nicht mehr so gut durch die Nase atmen können und der Mund oft zum Atmen offen steht und nachts geschnarcht wird.  Starkes Scharchen, eventuell auch mit Atemaussetzern im Schlaf kann Folge einer starken Vergrößerung der Gaumenmandeln sein. Wenn die Röhrchen, die vom Mittelohr zum Rachen münden, durch die vergrößerten Rachenmandeln verstopft sind, erkrankt das Mittelohr mit Mittelohrentzündungen. Da die Belüftung des Mittelohres aufgrund der sehr großen Rachenmandel behindert ist, ist ein Druckausgleich nicht mehr möglich. Langfristig entsteht ein Paukenerguss, der zu einer erheblichen Hörstörung führen kann. Besteht diese Hörstörung länger, kann sie bei einem Kind das korrekte Erlernen der Sprache behindern oder verzögern. Wenn der Paukenerguss (fast ausschließlich bei Kindern) durch vergrößerte Rachenmandeln bedingt ist, so sollte neben der unbedingt erforderlichen Entfernung der Rachenmandeln (Polypen) und häufig eine Halbierung der Gaumenmandeln (Lasertonsillotomie) auch ein kleiner Schnitt im Trommelfell erfolgen. Die  Entfernung der Rachenmandeln (Polypen) und die Verkleinerung der Gaumenmandeln (Lasertonsillotomie) werden von mir mit dem Laser unter Narkose durchgeführt, häufig auch in Kombination mit einem Trommelfellschnitt zum Absaugen der Ohrflüssigkeit und Einlage kleiner Paukenröhrchen. Durch diesen Schnitt kann die Flüssigkeit hinter dem Trommelfell abgesaugt werden, das Kind hört anschließend wieder fast normal gut. Dieser Schnitt heilt in der Regel nach wenigen Tagen wieder zu. Ein Problem besteht dann, wenn das Sekret zu zäh ist, um vollständig entfernt zu werden. In ausgeprägten Fällen sollten Paukendrainagen (sog. Paukenröhrchen)  in das Trommelfell eingelegt werden, damit das Sekret genügend Zeit in den nächsten Wochen hat, um abzulaufen. Diese Paukenröhrchen stoßen sich nach ca. 6 Monaten (3 Monaten bis über ein Jahr) selbstständig wieder ab. Trotzdem lege ich Paukenröhrchen nur dann ein, wenn ich sie für unbedingt erforderlich halte, um eine Ausheilung des Mittelohres zu erreichen.
Jenseits des 7. bis 10. Lebensjahres, wenn der kindliche Kopf groß genug ist werden Paukenröhrchen praktisch nicht mehr gebraucht. Dann bleiben die Ohren auf Dauer belüftet. Erwachsene benötigen sie also nur in absoluten Ausnahmefällen.
Die alleinige Entfernung der Rachenmandeln („Polypenentfernung“) ist in solchen Fällen nicht ausreichend. Heutzutage ist in den meisten Fällen (Ausnahme: chronische Entzündung der Gaumenmandeln, im Kindesalter sehr selten!) die alleinige Verkleinerung der Gaumenmandeln mit dem Laser (Lasertonsillotomie) als optimale Behandlung anzusehen. Mit der Lasertonsillotomie werden die vergrößerten Gaumenmandeln so verkleinert, dass die durch die Vergrößerung entstandenen Atmungsprobleme behoben werden. Durch diese Therapie wird die  Funktion der Rest-Gaumenmandeln erhalten.
Nach diesem schonenden Eingriff, der unter Narkose stattfindet, können die Kinder die Klinik nach wenigen Stunden wieder verlassen. Vorteil dieser Lasermethode ist, anders als bei der Gaumenmandelentfernung, das die Kinder danach schmerzfrei sind und nur ein äußerst geringes Nachblutungsrisiko besteht.

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